Fraukirch

Fraukirch

Kleinod im Schatten der großen Schwester

Zu den Touristenmagneten der Eifel zählt zweifelsohne die Abtei Maria Laach am Laacher See. Dass sich vor den Toren der vielbesuchten Abtei in der kleinen Wallfahrtskirche, der Fraukirch bei Thür, ein kunsthistorischer Schatz verbirgt, ist uns jahrzehntelang verborgen geblieben. Erst an einem verregneten Urlaubstag, einen DuMont-Kunstreiseführer von anno dazumal in der Hand, kamen wir hier an – welch ein Glück.

Die Fraukirch blickt auf eine lange Geschichte als Wallfahrtskirche zurück. Dem Pfalzgrafen Siegfried und seiner Frau Genoveva, die einer Legende nach im 8. Jahrhundert in Mayen gelebt haben sollen, ist hier eine Grabplatte gesetzt. Die Kirche erzählt viel von der Geschichte der Region und ihren Menschen.

Wie kann es jedoch sein, dass sich vor dem, der seinen Fuß in diesen kleinen Kirchenraum setzt, eine wuchtig-bunte Altarplastik aus dem 17. Jahrhundert selbstbewusst auftürmt, als wolle sie sagen: „Schau mich an, was ich dir zu erzählen habe!“? Wir nähern uns langsam und erstaunt. Das Leben, die Legende der Genoveva, ist figuren- und tierreich in Szene gesetzt. Behelmte Soldaten sind auf Pferden unterwegs, gedrungene Ochsen werden zu brutalster Folter an Menschen gezwungen. Kräftiggrüne Säulen und rotmündige Puttenköpfe aus Tuff im Überfluss umrahmen die Szenerien, dass einem schwindlig werden kann vor so viel Geschehen, Bewegung und Farben.

An diesem verborgenen Ort einen solch einzigartigen Altar zu betrachten, hat uns zutiefst beeindruckt.

Falls du mehr über die Fraukirch und ihre Geschichte erfahren möchtest, dann lies hier nach:

https://www.eifel.info/a-wallfahrtskirche-fraukirch

Eine Einkehr ist möglich im angrenzenden Gehöft Gasthaus Fraukircher Hof.